Kategorie Aktuelle Meldung Inklusion Behinderung

Gemeinsam laut und sichtbar für Inklusion

Von: Dörte Gastmann

Zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen versammelten sich am 5. Mai in Berlin fast 2.000 Menschen, um gemeinsam für eine barrierefreie und inklusive Gesellschaft zu demonstrieren. Die Demonstration mit anschließender Kundgebung wurde von einem breiten Bündnis aus Wohlfahrts-, Sozial- und Behindertenverbänden, darunter auch der VdK Berlin-Brandenburg, organisiert.

Eine große Gruppe von Menschen demonstriert beim Protesttag in Berlin. Viele Teilnehmende tragen blaue Mützen und halten weiße Fahnen mit dem Logo des Sozialverbands VdK Berlin-Brandenburg. Andere tragen rote Jacken mit SPD-Logo oder halten rote Plakate mit Forderungen wie „Abbau von Barrieren – jetzt!“ und „Inklusion ist Menschenrecht!“. Zwei Menschen im Rollstuhl sind ebenfalls Teil der Demonstration. Die Stimmung ist engagiert, es scheint ein sonniger Tag zu sein. Im Hintergrund sind Stadtgebäude und ein begrüntes Straßenstück zu sehen.
Laut, farbenfroh und vielseitig: So präsentierte sich der Protestzug, der am 5. Mai vom Brandenburger Tor zum Roten Rathaus zog – mittendrin der VdK Berlin-Brandenburg. © VdK Berlin-Brandenburg

Seit über als 30 Jahren finden rund um den 5. Mai bundesweit Aktionen wie Demonstrationen, Informationsveranstaltungen und Podiumsdiskussionen statt. Ziel ist es, auf die bestehende Kluft zwischen dem verfassungsrechtlich garantierten Anspruch auf Gleichberechtigung und der gelebten Realität aufmerksam zu machen – und politische wie gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen.

Neustart Inklusion

Der VdK Berlin-Brandenburg veranstaltet in der Hauptstadt bereits seit vielen Jahren gemeinsam mit Bündnispartnern am 5. Mai eine Demonstration mit anschließender Kundgebung. In diesem Jahr zog der Demonstrationszug unter dem Motto „Neustart Inklusion“ vom Brandenburger Tor bis zum Roten Rathaus. Das Motto war ein deutlicher Appell an die neue Bundesregierung, in der kommenden Legislaturperiode die Rechte von Menschen mit Behinderungen endlich zu stärken und Inklusion konsequent voranzutreiben. Denn die „Abschließenden Bemerkungen“ der Vereinten Nationen zu den jüngsten Staatenberichten Deutschlands haben deutlich gemacht, dass Deutschland seinen menschenrechtlichen Verpflichtungen aus der UN-Behindertenrechtskonvention bislang nicht ausreichend nachkommt.

Eine große Gruppe von Menschen zieht bei der Demonstration durch eine historische Straße in Berlin. Im Vordergrund schieben zwei Teilnehmende bunte Plakate auf Rollwagen: „Für Vielfalt, Menschlichkeit, Inklusion“ und „Barrieren raus! Vielfalt rein!“. Eine orangefarbene Fahne mit der Aufschrift „kein Pardon“ weht im Wind. Die Demonstrierenden wirken entschlossen und vielfältig, viele tragen Schilder oder Transparente. Im Hintergrund sind prächtige Gebäude und ein blauer Himmel zu sehen.
© H. Ross-Ritterbusch

Forderungen

Auf dem Demowagen, der den bunten und lauten Protestzug begleitete, wurden die zentralen Anliegen des Aktionsbündnisses lautstark formuliert. Gefordert wurden unter anderem inklusive Schulen für alle Kinder mit genügend Lehrpersonal, Sozialpädagogen und sonstigen Assistenzkräften, ebenso wie ein inklusiver Arbeitsmarkt und ein besserer Gewaltschutz für Frauen und Mädchen mit Beeinträchtigungen. 

VdK zeigt Flagge

Eine Gruppe von Menschen nimmt an der Demonstration teil. Im Vordergrund stehen mehrere Personen in blauen Westen mit dem Logo des Sozialverbands VdK Berlin-Brandenburg, einige tragen auch blaue Kappen. Sie lächeln, halten Fähnchen und weiße VdK-Fahnen in den Händen. Im Hintergrund folgen weitere Teilnehmende, teils mit roten Fahnen und Bannern. Die Gruppe steht auf einer sonnigen Straße, daneben eine begrünte Rasenfläche und Bäume. Die Stimmung wirkt fröhlich und engagiert.
Geschäftsführer Stephan Klauert und Mitarbeitende des VdK Berlin-Brandenburg setzen beim Protesttag am 5. Mai ein sichtbares Zeichen für Inklusion und Barrierefreiheit. © VdK Berlin-Brandenburg

Zahlreiche Mitarbeitende des VdK Berlin-Brandenburg und seiner Tochtergesellschaft Ki.D.T. gGmbH nahmen an der Demonstration teil. Stephan Klauert, Geschäftsführer des VdK Berlin-Brandenburg, betonte in einem Statement: „Trotz der aktuellen Sparpläne des Berliner Senats dürfen die Rechte von Menschen mit Behinderungen und ihre gleichberechtigte Teilhabe nicht aufs Spiel gesetzt werden. Menschenrechte sind nicht verhandelbar – auch nicht in finanziell schwierigen Zeiten.“

 

Abschlusskundgebung

Die Demonstration endete mit einer Abschlusskundgebung vor dem Roten Rathaus. Hier sprachen Vertreter des Aktionsbündnisses mit der Berliner Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe. Zudem gab es zahlreiche Infostände der beteiligten Organisationen, die zum Austausch und Informieren einluden. Zum Aktionsbündnis gehören neben dem VdK Berlin-Brandenburg der Allgemeine Behindertenverband in Deutschland, der Berliner Behindertenverband, der Bundesverband für Selbsthilfe Körperbehinderter, die Fürst Donnersmarck-Stiftung, die Lebenshilfe Berlin, der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin sowie der SoVDkurz fürSozialverband Deutschland Berlin-Brandenburg. Zum ersten Mal beteiligen sich in diesem Jahr auch der Berliner Behindertensportverband und das Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (Bifos).

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