Gemeinsam laut und sichtbar für Inklusion
Zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen versammelten sich am 5. Mai in Berlin fast 2.000 Menschen, um gemeinsam für eine barrierefreie und inklusive Gesellschaft zu demonstrieren. Die Demonstration mit anschließender Kundgebung wurde von einem breiten Bündnis aus Wohlfahrts-, Sozial- und Behindertenverbänden, darunter auch der VdK Berlin-Brandenburg, organisiert.

Seit über als 30 Jahren finden rund um den 5. Mai bundesweit Aktionen wie Demonstrationen, Informationsveranstaltungen und Podiumsdiskussionen statt. Ziel ist es, auf die bestehende Kluft zwischen dem verfassungsrechtlich garantierten Anspruch auf Gleichberechtigung und der gelebten Realität aufmerksam zu machen – und politische wie gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen.
Neustart Inklusion
Der VdK Berlin-Brandenburg veranstaltet in der Hauptstadt bereits seit vielen Jahren gemeinsam mit Bündnispartnern am 5. Mai eine Demonstration mit anschließender Kundgebung. In diesem Jahr zog der Demonstrationszug unter dem Motto „Neustart Inklusion“ vom Brandenburger Tor bis zum Roten Rathaus. Das Motto war ein deutlicher Appell an die neue Bundesregierung, in der kommenden Legislaturperiode die Rechte von Menschen mit Behinderungen endlich zu stärken und Inklusion konsequent voranzutreiben. Denn die „Abschließenden Bemerkungen“ der Vereinten Nationen zu den jüngsten Staatenberichten Deutschlands haben deutlich gemacht, dass Deutschland seinen menschenrechtlichen Verpflichtungen aus der UN-Behindertenrechtskonvention bislang nicht ausreichend nachkommt.

Forderungen
Auf dem Demowagen, der den bunten und lauten Protestzug begleitete, wurden die zentralen Anliegen des Aktionsbündnisses lautstark formuliert. Gefordert wurden unter anderem inklusive Schulen für alle Kinder mit genügend Lehrpersonal, Sozialpädagogen und sonstigen Assistenzkräften, ebenso wie ein inklusiver Arbeitsmarkt und ein besserer Gewaltschutz für Frauen und Mädchen mit Beeinträchtigungen.
VdK zeigt Flagge

Zahlreiche Mitarbeitende des VdK Berlin-Brandenburg und seiner Tochtergesellschaft Ki.D.T. gGmbH nahmen an der Demonstration teil. Stephan Klauert, Geschäftsführer des VdK Berlin-Brandenburg, betonte in einem Statement: „Trotz der aktuellen Sparpläne des Berliner Senats dürfen die Rechte von Menschen mit Behinderungen und ihre gleichberechtigte Teilhabe nicht aufs Spiel gesetzt werden. Menschenrechte sind nicht verhandelbar – auch nicht in finanziell schwierigen Zeiten.“
Abschlusskundgebung
Die Demonstration endete mit einer Abschlusskundgebung vor dem Roten Rathaus. Hier sprachen Vertreter des Aktionsbündnisses mit der Berliner Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe. Zudem gab es zahlreiche Infostände der beteiligten Organisationen, die zum Austausch und Informieren einluden. Zum Aktionsbündnis gehören neben dem VdK Berlin-Brandenburg der Allgemeine Behindertenverband in Deutschland, der Berliner Behindertenverband, der Bundesverband für Selbsthilfe Körperbehinderter, die Fürst Donnersmarck-Stiftung, die Lebenshilfe Berlin, der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin sowie der SoVDkurz fürSozialverband Deutschland Berlin-Brandenburg. Zum ersten Mal beteiligen sich in diesem Jahr auch der Berliner Behindertensportverband und das Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (Bifos).